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16.10.2015 - 17.10.2015 |
Wir haben die Grenze zu Kalifornien erreicht. Gut die Hälfte der Strecke verläuft quer durch die Mojave-Wüste. Die Wüste präsentiert sich erbarmungslos, trocken und desolat. Von menschlicher Besiedelung sind kaum mehr als Ruinen zu entdecken.
Man kann sich eine gute Vorstellung machen, was Reisen vor 60 oder 70 Jahren bedeutete, als die Fahrzeugtechnik noch weniger zuverlässig war und sich Motoren leicht überhitzten. Familien lagen am Fahrbahnrand in der schattenlosen Wüste gestrandet, hoffend, dass jemand anhält und helfen kann.
Der letzte Überlebende in der Todeszone der Mojave Wüste stand dem Tod schon Auge in Auge gegenüber. Herz und Seele des Ortes, die Tankstelle mit Roy's Cafe, war schon zeitweise geschlossen. 2003 stand ganz Amboy bei eBay zur Versteigerung. Doch für die angepeilten 2 Millionen Dollar fand sich kein Käufer. Amboy ist einer der hitzegeplagtesten Orte der USA, man sagt, die Temperatur liegt immer just zwei Grad unter der des Death Valley.
Kurz vor San Bernardino überfahren wir die berüchtigte San Andreas Verwerfung. Diese langgezogene Rechtskurve verlauft genau über den San-Andreas-Graben, da wo sich die Pazifische Platte unter die Nordamerikanische schiebt. Wenn sich die Platten in ihrer Bewegung verhaken und verkanten entladen sich die Spannungen ruckartig und es kann zu teils gewaltigen Erdbeben kommen. Am 18. April 1906 wurde San Francisco von einem der schwersten Erdbeben der USA heimgesucht. Das nächste vernichtende Beben kommt bestimmt, die Frage ist nur wann? Forscher fanden heraus, dass ein solches Beben bereits 140 Jahre überfällig ist.
Über die letzten Meilen der Route 66 wächst schon seit langem Gras. Kurz vor Los Angeles verliert sich ihre Spur ganz im Straßengewirr der Millionenmetropole.
Hinter uns liegen rund 4.000 Kilometer Eindrücke und Erinnerungen an die alte Zeit. Wir sind am historischen Endpunkt der Route 66, am Pier von Santa Monica, am pazifischen Ozean.